Der Zweifel im Kopf

Zweifel im Kopf

Der Zweifel im Kopf

Eine Freundin von uns macht Karriere. Sie ist gut, in dem, was sie macht. Sie ist talentiert. Sie ist intelligent. Und sie arbeitet für einen großen Konzern – ein guter Ort, um Karriere zu machen.

Es gibt nur einen Haken an der Sache: Ihr Herz gehört einem Anderen. Sie liebt nicht den Konzern, nicht die Branche, nicht ihren Job. Ihr heimlicher Geliebter ist die Kunst. Genauer: das Zeichnen. Und obwohl das landläufig als unvernünftig gilt, kann sie die Finger nicht von ihrem Geliebten lassen. Ihre Karriere betrügt sie mit ihm schon eine ganze Weile. Zunächst als Hobby, aber in letzter Zeit immer häufiger auch semiprofessionell in Form bezahlter Illustrationsprojekte, zum Beispiel bei Büchern.

Bescheidenheit ist gut, aber …

Uns gefallen ihr Enthusiasmus und ihre Zeichnungen. Wir fragten sie, ob sie künftig nicht noch deutlich mehr in dieser Richtung machen will. Ihre Antwort finden wir einerseits sehr sympathisch, andererseits macht sie uns auch beklommen, weil sie stellvertretend für sehr viele Menschen steht, die in ihrem Job unglücklich sind – und unglücklich bleiben:

„Ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich das Zeug dazu habe …“

Um es deutlich zu sagen: Diese Haltung ist uns viel, viel lieber als Große-Klappe-nix-dahinter! Aber dieser Zweifel hält auch ziemlich viele von uns davon ab, Dinge zu tun, die unsere Augen funkeln lassen.

Wir kennen einige wirklich intelligente, fähige, kreative Menschen, die sich viel zu häufig viel zu klein machen: Wer bin ich denn schon, dass ich so etwas schaffe? Ich bin doch viel zu unerfahren! Ich bin nicht talentiert genug … Mir fehlt noch die Ausbildung dazu. Und so weiter und so fort.

Und genau deshalb bleibt das Buch, das sie schon so lange schreiben wollten, ungeschrieben. Genau deshalb verharren sie in ihrem Job, obwohl sie eigentlich schon lange etwas anderes machen wollten. Genau deshalb folgen sie der vermeintlich guten Karriere, obwohl ihr Herz für etwas anderes schlägt.

Was tun gegen die vorlauten Zweifel?

Wenn diese ewig zweifelnde Stimme in eurem Kopf die Oberhand zu gewinnen droht, haben wir zwei Vorschläge für euch: Schiebt von innen und lasst euch von außen ziehen!

Um von innen zu schieben, müsst ihr euren höchstpersönlichen Antrieb finden. Dieser Antrieb speist sich nicht aus einem riesengroßen Ego – so nach dem Motto: „Was kostet die Welt! Egal was es ist! Ich schaffe das! Tschaka!“

Sondern er schlummert in uns drinnen: Wir schreiben in unserem Buch “Hört auf zu arbeiten!” über Bruce Springsteen, der es in einem Fernsehauftritt in der amerikanischen Talksendung von David Letterman so formulierte: „I‘m pretty good in finding stuff that is meaningful for my fans.“ – Besser kann man es nicht ausdrücken! Unser dauerhafter Erfolg besteht in der Bedeutung unserer Arbeit für mich UND für die Anderen, im gelieferten Wertbeitrag. Die Frage ist: Welchen Unterschied will ich dort draußen machen? Warum ist das bedeutsam – für mich und für andere?

Auf das Umfeld kommt es an!

Um sich von außen ziehen zu lassen, sucht euch Gleichgesinnte. Sie geben euch Bestätigung: Ich bin nicht der einzige, der so tickt. Mit ihnen könnt ihr Ideen austauschen, ergänzende Fähigkeiten und Fertigkeiten finden und kombinieren, sich gemeinsam für eine Sache einsetzen und vieles mehr. Sie geben euch Inspiration, sie lassen euch eure Motivationsbatterien aufladen.

Aber Vorsicht: Die Gleichgesinnten sind nicht unbedingt die Netten, die Vertrauten, die Angenehmen! Ihr findet sie möglicherweise gerade NICHT in der Familie, im Freundeskreis oder unter den Kollegen. Die richtigen Fragen für euch lauten:

– Wen brauche ich in meinem Umfeld, um meine Entschlossenheit für diesen Weg zu stärken?

– Wer fordert mich heraus, damit ich besser werde?

– Wer stärkt mir den Rücken, wenn ich meinem Herzen folge?

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