
Nur richtig starke Emotionen geben Innovation echte Magie und Power
Stage-Gate-Modell. Ideenmanagement. Suchfeldanalyse. Fokusgruppen … Ja, es gibt jede Menge exzellenter Strategien, Instrumente und Methoden, um Innovationsprozesse anzustoßen, am Laufen zu halten und zu Ergebnissen zu führen. Das alles ist richtig und wichtig. So ist es. Punkt.
ABER: Abgesehen von all diesen rationalen, kühlen Modellen birgt dieses Riesenthema noch etwas ganz anderes: Etwas Heißes, Irrationales, Brennendes. Das, was eine Innovation überhaupt erst ins Rollen bringt. Der Auslöser, der alles ändert.
Und diesen Auslöser gibt es in zwei grundverschiedenen Versionen. Tiefer Frust oder Riesenfreude.
Der Zusammenhang zwischen Emotion und Innovation wird oft vernachlässigt. Zu unrecht, wie wir finden! Starke Emotionen sind eine starke Antriebskraft für großartige Innovationen.
1. Innovation geboren aus tiefem Frust – Die Teekampagne
Günter Faltin ist Professor an der FU Berlin. Er hat ein Unternehmen gegründet, das in kürzester Zeit der größte Händler der Welt für Darjeeling-Tee geworden ist. Größer als Lipton. Größer als Nestlé. Seine Idee: Die Teekampagne beschränkt sich auf nur eine Sorte Tee, kauft diese in großen Mengen direkt beim Erzeuger, schaltet den teuren Zwischenhandel aus und verkauft den Tee in effizienten Großpackungen zum Großteil über das Internet, direkt an den Konsumenten. So einfach, so schlagkräftig. Faltins Konzept stellte den Teemarkt komplett auf den Kopf.
Was war sein Antrieb, das große Warum? – Tiefer Frust! Faltin nervten zwei Dinge kolossal: Zum einen die Menschen, die glauben, dass nur die „Großkopferten“ mit viel Geld ein innovatives Unternehmen gründen können. Er wollte es den Bornierten zeigen, dass man auch mit einer Handvoll Studenten durchschlagenden Markterfolg haben kann. Zum anderen der hohe Preis für Tee, der nur deshalb so teuer ist, weil so viele Zwischenhändler daran mitverdienen. Er als Teetrinker wollte das einfach nicht mehr länger hinnehmen! Schluss! Aus! Vorbei!
Die Fragen an euch, die sich daraus ergeben:
Was geht euch total auf den Zeiger?
Was nervt oder frustriert euch über alle Maßen?
Wie genau könntet ihr das endlich ändern?
2. Innovation geboren aus Riesenfreude – Cirque du Soleil
Diese Truppe aus Kanada steht für nichts weniger als die komplette Neuerfindung des guten alten Zirkus – Wobei „Zirkus“ im Zusammenhang mit Cirque du Soleil etwa so passend ist wie „Tanzkapelle“ für die Rolling Stones…
Das Unternehmen beschäftigt heute rund 5000 Menschen und ist über eine Milliarde Dollar schwer. Die beiden Gründer, Guy Laliberté und Daniel Gauthier, waren Straßenkünstler und haben anno 1984 eins ganz sicher nicht im Kopf gehabt: Marktforschung. Sie haben ganz sicher nicht den Markt für Zirkus-Entertainment analysiert und die strategische Nische gesucht. Sie haben ganz sicher keine Chancen-Risiken-Auswertung gemacht oder Fokusgruppen befragt. Ganz im Gegenteil: Sie wollten auf möglichst unspießige und fröhliche Weise genug Geld für einen bescheidenen Lebensunterhalt zusammenbekommen. Das war der Ursprung einer unglaublichen Erfolgsgeschichte. Der Antrieb, das Warum: Eine brennende Begeisterung. Riesengroße Lust und unbändige Freude an der Sache.
Die Fragen an euch, die sich daraus ergeben:
Wofür brennt ihr wirklich?
Was begeistert euch zutiefst?
Welchen Unterschied wollt ihr machen, weil es einfach genial wäre?
Wie wäre das, was ihr schon immer tut, noch viel spannender, schöner, interessanter?
Emotion und Innovation als starkes Duo
Der stärkste Antreiber von Innovation sind nicht Strategien, Instrumente oder Methoden – sondern verdammt starke Gefühle!
Brennende Begeisterung oder extremer Frust.
„Wow, ist das genial!“oder „Das nervt mich unendlich!“
Wenn extrem starke Emotionen im Spiel sind, erhält Innovation ihre ganze Magie und Power. In dem Moment wird Innovation eine Kraft, die die Welt bewegt!