„Die Gesetze der Sieger-Gewinner-Champions“ – „Erfolg durch X-Y-Z“ – „Das Erfolgsgeheimnis der Millionäre-Spitzenreiter-Nummer-Eins“ – Da draußen gibt es offenbar eine Menge Leute, die wissen, wo der Hase lang läuft. Wie schön, dass sie uns an ihrem Erfolgsgeheimnis teilhaben lassen! Sie tun das mit meterweise Erfolgsratgebern in den Buchhandlungen. Mit Erfolgsseminaren aller Strickmuster. Mit DVDs, Hörbüchern, E-Mail-Kursen, Webinaren. Mit Erfolgstipps kann man ganz schön erfolgreich sein …
Das ist ja auch völlig in Ordnung, denn die Nachfrage bestimmt das Angebot. Allerdings hat die Sache einen gewaltigen Haken: Die überall angebotenen Erfolgsfahrpläne jeder Couleur sind gefährlich. Weil unglaublich verführerisch. Sie gaukeln uns vor, dass es eine klare Gesetzmäßigkeit gibt, wie wir alle Erfolg haben können. Der Weg erscheint anschaulich, nachvollziehbar, gangbar. Und all die Idole und Vorbilder, die ihn schon gegangen sind, wirken wahnsinnig attraktiv:
Folge uns, und du wirst reich und glücklich!
Dabei stimmt ja schon die Prämisse nicht: Wer sagt denn, dass die Definition von Erfolg anderer Leute auch die deine ist? Fakt ist: Nicht jeder will unbedingt Millionär werden. Nicht jeder will sein Kleinunternehmen in ein Imperium von Weltrang verwandeln und sich nach dem Börsengang auf die eigene Karibikinsel zurückziehen. Nicht jeder sieht sein Glück darin, es von der Mietwohnung in der Stadt zur Doppelhaushälfte mit Jägerzaun am Stadtrand zu bringen. So unterschiedlich wir alle als Individuen sind, so unterschiedlich sind natürlicherweise auch unsere Definitionen eines erfolgreichen und glücklichen Lebens.
Zwei Umstände finden wir am kritiklosen Konsum von Erfolgstipps hochproblematisch:
Erstens:
Wenn ihr der Erfolgsdefinition eines Anderen folgt, dann ist das mit größter Wahrscheinlichkeit nicht eure – aber ihr gebt diesem Anderen damit unglaubliche Macht über euer Leben! Ihr lebt dann den Versuch, den Erwartungen anderer gerecht zu werden. Die Stunden, Tage, Wochen, Jahre, die ihr damit verbringt, erstattet euch aber niemand jemals wieder zurück!
Zweitens:
Die klaren Parameter und Maßstäbe des Erfolgs, die euch so verkauft werden, normieren den Erfolg und machen ihn so scheinbar objektiv, messbar, vergleichbar. Aber: „Das Vergleichen ist das Ende des Glücks“, sagte Sören Kierkegaard – und recht hatte er! Wie wollt ihr ein schönes Wochenende mit den Kindern messen? Wie wollt ihr ein gutes Gespräch mit eurem Chef messen? Wie wollt ihr Wohlbefinden nach einem morgendlichen Jogging messen? In Euro? Messbar sind immer nur Dinge im Außen…
Außerdem: Es gibt immer jemanden, der mehr auf dem Konto hat. Der früher finanziell unabhängig wird. Der mehr Mitarbeiter „unter sich“ hat. Das ist der todsichere Weg, auf dem man immer rennt, aber niemals ankommt. Also gerade NICHT erfolgreich wird!
Die Frage, die sich aufdrängt:
Wie finde ich die EIGENE Definition von Erfolg?
Nein, nein, nein, in diese Falle gehen wir nicht. Wir werden euch definitiv nicht sagen, wie ihr euer Glück finden sollt. Das können wir gar nicht. Wir kennen lediglich unsere eigene Definition von Erfolg und die bringt euch gar nichts.
Das einzige, was wir euch verraten können ist, wo wir unseren Erfolg NICHT gefunden haben: Im Außen.
Warum Erfolg außerdem nicht bedeutet, die Nr. 1 zu sein, das könnt ihr von Bruce Springsteen lernen.
Und wie man dem Glück mit Serendipity auf die Sprünge helfen kann, können wir euch auch verraten.