GRid70 – Die Firmen-WG

Grid70 CoWorking

GRid70 – Die Firmen-WG

Sechs der größten Unternehmen des US-Bundesstaats Michigan haben eine WG gegründet. – Nein, sie sind nicht eine Kooperation eingegangen und sie haben auch nicht eine gemeinsame Mitarbeiterwohnung angeschafft. – Sie sind wirklich zusammengezogen. In einem großen Bürogebäude in Grand Rapids, dem „GRid 70“, einem ehemaligen Hotel.

GRid 70 – Mehr als nur gemeinsame Großraumbüros

Darin wohnen: der Büromöbelhersteller Steelcase, der Outdoor-Schuhhersteller Wolverine World Wide, das Gesundheitsunternehmen Pennant Health, der Automatisierungsspezialist Process Automation Concepts, das Einzelhandelsunternehmen Meijer und die Supermarktkette Amway.

30 Prozent der Gebäudefläche stehen als gemeinschaftliche Treffpunkte zur Verfügung – vom Konferenzraum über die Lounge bis zum Workshopraum.

Aber es ist nicht das tolle Gebäude in offener Bauweise, das „GRid 70“ so einzigartig macht. Großraumbüros, die gemeinsam genutzt werden, „Shared Workspaces“ oder “Coworking Spaces” gibt es überall. Aber eine gemeinsame Kaffeebar einzurichten ist nicht das, was „GRid 70“ ausmacht.

Hier geht es nicht um Smalltalk. Hier arbeiten die Firmen über ihre Grenzen hinweg intensiv zusammen. Die Idee dahinter ist bestechend:

– Nur dort, wo unterschiedliche Mitarbeiter aus unterschiedlichen Branchen, Firmen und Abteilungen zusammenkommen, werden neue Sichtweisen auf altbekannte Probleme entwickelt.

– Nur durch komplementäre Teams mit unterschiedlichen Menschen mit verschiedenen Qualifikationen und Hintergründen entstehen herausragende Kreativität und ungewöhnliche Problemlösungen.

Es geht auch eine Nummer kleiner

Aber um diesen Kreativitätsvorteil zu erreichen, brauchen wir nicht gleich IkeaSiemensMetroHenkel zu schaffen. Es genügen schon kleine Schritte, die helfen, Unternehmens- und Abteilungsgrenzen zu überwinden: Wir kennen beispielsweise ein Unternehmen, das mit diesem Gedanken einfach die Tische in der Kantine umgestellt hat. Die Einzeltische wurden zu großen langen Tischen zusammengerückt, wie in den neuerdings so erfolgreichen Fast Casual Restaurants. Das hat dazu geführt, dass Mitarbeiter, die sich bislang kaum kannten, nun in Kontakt kommen, was zu einem besseren Austausch untereinander und zu einer innovationsfreundlicheren Atmosphäre beigetragen hat.

Wir beide haben weder eine Kantine noch einen Chef. Aber auch wir suchen den Austausch über Tellerränder hinweg: Wenn wir beruflich Neues lernen wollen, unterhalten wir uns mit Andersdenkenden, mit Künstlern, Architekten oder Musikern. Und das ist erfahrungsgemäß höchst lehrreich, spannend und motivierend!

Es ist nun mal so:
Gemeinsam sind Menschen stärker – aber in Wahrheit nur dann, wenn sie unterschiedlich sind, sich gegenseitig ergänzen und sich auf neue Gedanken bringen.

Wir werden so, wie die Leute sind, mit denen wir uns umgeben. Deshalb ist es hilfreich, sich genau zu überlegen, wer einem wichtig ist und wer bereichernd wirken könnte. Und dann braucht es nur noch mutige Maßnahmen, um mit diesen Leuten auch tatsächlich zusammenzukommen und zusammenzuarbeiten – auf eigene Faust, im Unternehmen oder über Unternehmensgrenzen hinweg.

Habt ihr schon eine Idee?

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