Panne für Panne zur Nummer 1

Google - Fehler für Fehler und Panne für Panne zum Erfolg

Panne für Panne zur Nummer 1

Kaum ein zweites Unternehmen hat in den ersten Jahren nach der Gründung so viele Projekte gestartet wie Google: Google Health, Google PowerMeter, Google Wave, Search Wiki, Google Audio Ads, Google Video, Dodgeball, Jaiku, Google Notebook, Google Catalogs, Google Print Ads, Google Page Creator, Google Answers, … um nur einige zu nennen. Wenn die übrigen uns nicht sofort einfallen, liegt es daran, dass sie genauso schnell eingestampft wurden wie sie gestartet worden sind. Jawohl! Alle gescheitert!

Bei so vielen Fehlgriffen müsste die kalifornische Firma nach herkömmlichen Maßstäben eigentlich längst pleite sein. Ist Google pleite? In Zahlen ausgedrückt: In nur 11 Jahren aus dem Nichts 25.000 Mitarbeiter, über 30 Milliarden Dollar Umsatz bei knapp 10 Milliarden Dollar Gewinn, kein Jahr seit Gründung ohne Wachstum, monopolartige Stellung bei Suchanfragen, mit über 100 Milliarden Dollar die zweitteuerste Marke der Welt (nach Apple), einer der beliebtesten Arbeitgeber  überhaupt. – Pleite sieht anders aus.

Auf der einen Seite ständiges Scheitern und millionenteure Fehler am laufenden Band – auf der anderen Seite trotzdem unglaublicher Erfolg: Wie geht das?

Wenn Sie so fragen, machen SIE einen Fehler! Denn Google ist nicht trotz der Misserfolge, sondern wegen der Misserfolge die Nummer Eins!

Der Erfolg dieses Unternehmens basiert auf systematischem, intensivem Experimentieren. Dahinter steckt die Überzeugung, dass man nur wissen kann, ob etwas noch nie Dagewesenes funktioniert, wenn man es ausprobiert. Und dann geht eben ein guter Teil der Experimente daneben. Bei Google werden Fehler nicht verteufelt, sie werden auch nicht lediglich toleriert – sie werden gefördert. Die Mitarbeiter sollen ihre Ideen verwirklich, an der Realität testen, ihre Schlüsse ziehen, weiterdenken, Neues in die Welt bringen und dabei zwangsläufig immer wieder auf die Nase fallen.

Aus Fehlern lernen?

Das mag banal klingen. Wie eine Binsenweisheit. Interessanterweise sind trotzdem die wenigsten Menschen bereit, für den persönlichen Erfolg etwas zu riskieren und konsequenterweise auch Niederlagen einzustecken. Die meisten Menschen suchen Sicherheit, nicht die Chance, Fehler zu machen.

Mit 40 noch ein Physikstudium beginnen? Mitten im Berufsleben ein Jahr lang in Australien abtauchen? Mit siebzig Jahren nochmal einen 55jährigen Mann heiraten? Sowas macht man doch nicht! – Wir fragen uns: Wer hat denn gesagt, dass „man“ das nicht macht? Und wer ist überhaupt „man“?

Ein Freund von uns, Manager bei einem Großkonzern, hat neulich seine Arbeitszeit reduziert, um einen Tag pro Woche als Seelsorger zu arbeiten. Einen Tag von fünf, das ist noch nicht einmal besonders gravierend oder ungewöhnlich. Aber seine Kollegen! Die waren völlig entgeistert: „Wie? Wir dachten, du willst Karriere machen! Meinst du nicht, dass du deine Entwicklungsmöglichkeiten einschränkst?“

Klar, unser Freund wird in der Firma in vier Tagen weniger leisten als in fünf. Das ist logisch. So wird es zum Vorstandsvorsitz vielleicht nicht mehr reichen. Aber wer weiß … das will er erst noch herausfinden. Also nutzt er die Freiheit, etwas auszuprobieren und sich dabei selbst zu finden. Vielleicht ist das genau sein Weg, um eine noch reifere Persönlichkeit zu werden, die dann umso geeigneter ist für eine Führungsposition.

Egal wie abgefahren Ihre Ideen sind: Probieren Sie es einfach aus!

Und denken Sie dabei an die Worte des von uns sehr geschätzten Wirtschaftsphilosophen Charles Handy: „Wenn all Ihre Experimente im Leben wie erhofft verlaufen, dann fordern Sie sich wahrscheinlich nicht genug. Möglicherweise könnten Sie andere, interessantere Leben führen, würden Sie mehr wagen.“

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