Vorbilder

Vorbilder - Wahre Helden haben keine Vorbilder

Vorbilder

„Ich will so werden wie du, Papa!“ – Welcher Vater würde hier nicht selig in sich hinein schmunzeln? Und Sohnemann ist in bester Gesellschaft. Denn Vorbilder sind mal wieder groß im Kommen. Hört den Trainern, Beratern und Rednern zu und lest deren Bücher: Überall erfahrt ihr, „warum wir neue Vorbilder brauchen“. Jeder sollte eines haben. Am besten mehrere – eines für den Beruf, eines fürs Hobby und vielleicht noch eines aus dem Spitzensport. Das kommt immer gut.

Wir sind da vollkommen anderer Meinung!

Achtung: Vorbilder sind gefährlich!

Natürlich, wir verstehen, dass Menschen die Hoffnung haben, durch ein Vorbild Orientierung für ihr Leben zu gewinnen. Nach dem Motto: „Wenn der große X das so gemacht hat und damit so irre erfolgreich war, dann sollte ich das auch versuchen.“ Aber so verständlich dieser Impuls ist, so wenig geht die dahinterstehende Logik auf.

Denn was haben all eure Vorbilder gemeinsam?

Richtig, sie hatten selbst KEIN VORBILD!

All diese Idole, seien es Elon Musk, Steve Jobs, Helmut Schmidt, Richard Branson oder der Dalai Lama, sind ihre ureigenen, unbequemen, herausfordernden Wege gegangen. Und das war eben niemals der einfache und sichere Weg, jemandem nachzueifern.

Gefahr 1: Der ewig Zweite

Wer einem Vorbild nacheifert, stuft sich selbst zurück. Denn in einer Welt der Vorbilder gibt es immer den Großen, der etwas Großartiges vormacht – und die Kleinen, die es in klein nachmachen.

Und ihr? Ihr bleibt in dieser Welt immer klein. Ihr kommt nie aus dem Stadium des Nachahmens heraus. Denn ihr schafft ja immer nur das, was es schon gibt. Und eins ist klar: Richtig wertvoll ist immer nur das Original – niemals die Kopie!

Gefahr 2: Das verschenkte Leben

Wer sich beharrlich an seinem Vorbild orientiert, lebt nie sein eigenes Leben aus erster Hand – sondern das Leben eines anderen aus zweiter Hand. Mit einem Vorbild im Kopf müsst ihr nicht mehr mühevoll herausfinden, was ihr eigentlich selbst denkt. Was ihr eigentlich selbst für Ziele habt. Das nicht herauszufinden könnte am Ende eurer Tage der größte nicht wieder gut zu machende Verlust sein.

Die Welt braucht eben keinen zweiten Charly Chaplin, keine zweite Greta Garbo. Niemand wird euch eure Mühe danken. Wahrscheinlich merkt’s noch nicht mal jemand, wie gut ihr eurem Vorbild nachgefolgt seid.

Tragisch, oder?

Seid lieber der beste Kurt Huber oder die beste Marlies Schmidt, die es je gab. Tut das, was nur ihr könnt. Und vergesst die Vorbilder!

Wobei … wenn wir es genau überlegen. Es gibt da tatsächlich etwas, worin ihr den Helden uneingeschränkt nacheifern solltet: Keine Vorbilder zu haben!

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