
Wir freuen uns über die Reaktionen, die Hört auf zu arbeiten! auslöst, auch über die kritischen Stimmen. Ein recht häufiger Tenor in E-Mails oder Gesprächen ist dabei dieser hier: „Das zu tun, was wirklich zählt, das wäre schön – aber ihr kennt meinen Chef nicht!“ Oder: „Bei uns gibt es leider keinen Spielraum, etwas zu verändern.“ Oder: „Ich kriege immer wieder diese Aufgaben auf den Tisch geknallt, die mir alle Energie rauben – wie soll das gehen mit dem Funkeln in den Augen?“
Konzentriert euch auf das Wesentliche
Diese Rückmeldungen gehen genau in die richtige Richtung. Denn wer schon nach dem Wie fragt, hat das Was bereits akzeptiert. Sobald ihr die innere Haltung einnehmt, dass ihr in eurem Lebenswagen nicht der Beifahrer seid, der zu einem unbekannten Ziel chauffiert wird, sondern dass ihr selbst am Steuer sitzt, habt ihr grundsätzlich drei Möglichkeiten, die miese Arbeit trotz aller Zwänge und Vorgaben Schritt für Schritt zu reduzieren:
Erstens: Weglassen
Fragt euch: Muss ich das WIRKLICH machen? Oder tue ich es nur, weil es alle tun, weil alle sagen, dass ich es tun muss, weil es schon immer so getan wurde oder weil ihr lediglich glaubt, dass ihr es tun müsst? Das ist gar nicht so leicht herauszufinden.
Es gibt etliche Leute, die bügeln zum Beispiel noch immer ihre Unterwäsche. Warum? Hat Mama auch schon so gemacht. Es war ihnen aber gar nicht bewusst. Die augenöffnende Frage ist: Was passiert, wenn ihr es weglasst? Von dieser Sorte gibt es etliche lästige Tätigkeiten im Job. Diese können ihr getrost weglassen, um mehr Zeit für das Wesentliche zu schaffen.
Zweitens: Tauschen
Weglassen könnt ihr nicht, was unbedingt getan werden muss. Aber wer hat gesagt, dass ihr es tun müsst? Vielleicht könnt ihr die Tätigkeit delegieren? Jemanden dafür engagieren? Oder tauschen?
Was für euch miese Arbeit ist, kann für einen anderen eine Lieblingstätigkeit sein: Formulare, Statistiken und Berichte waren beispielsweise für Peter, als er noch an der Wiener Wirtschaftsuni lehrte, die Pest. Aber für seinen Kollegen Rudolf war es die reine Freude. Dafür hatte er keinen Spaß an der Einführungsvorlesung, die wiederum Peter Freude gemacht hat. Die beiden tauschten einfach. Voilá!
Drittens: Verwandeln
Manche Dinge könnt ihr weder weglassen noch tauschen. Den Zahnarztbesuch beispielsweise. Oder in unserem Fall zu Auftritten an- und abreisen. Bei den Reisen gibt es immer wieder lästige Wartezeiten, die uns früher genervt haben. Aber nur solange, bis wir unsere Haltung dazu geändert und damit das Lästige in etwas Sinnvolles verwandelt haben: Wie, darüber haben wir schon einmal hier geschrieben. Und seitdem sind die An- und Abreisen kein Problem mehr…
Also: Auch wenn das Regime in eurem Job streng ist, in vielen Fällen könnt ihr trotzdem auf selbstverantwortliche und kreative Weise lästige Arbeit minimieren und Platz schaffen für bedeutsamere Dinge, indem ihr weglasst, tauscht oder verwandelt. Reduziert alles bis auf das Wesentliche.